Ursachen

In der Vergangenheit war es ganz normal, wenn das Kind Windpocken bekam. Von der großen Ansteckungsgefahr, die vom Varizella-Zoster-Virus ausgeht, wussten nur wenige Menschen. Auch war es vielen nicht bewusst, dass sich auch Erwachsene mit dem Virus infizieren können und an Windpocken erkranken.

Infektion

Heute ist die Medizin fortgeschrittener und weiß, eine Windpocken-Infektion ist hochgradig ansteckend. Der Krankheitsverlauf ist nicht immer harmlos, denn viele Krankheitsbilder, die früher nicht dem Virus zugeordnet wurden, werden durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst. Ende März 2013 wurde das Infektionsschutzgesetz erweitert. Die Erweiterung bezieht sich auf die Meldepflicht für Erkrankung von Mumps, Röteln, Keuchhusten und Windpocken. Ärzte und Pflegepersonal müssen Erkrankungen an Windpocken in Verbindung mit dem labordiagnostischen Nachweis dem Gesundheitsamt melden.

Kinder

Bei Kindern verläuft auch heute noch die Infektion in der Regel ohne Probleme. Anders sieht es bei Erwachsenen aus, die nicht nur mehr Bläschen am Körper bekommen, sondern auch mit Komplikationen rechnen müssen. Gehirnentzündung, heftige Lungenentzündung sowie eine Entzündung der Leber (Hepatitis) sind nur einige der Komplikationen, die bei erwachsenen Erkrankten vorkommen können.

Reye-Syndrom

Am häufigsten kommt die sogenannte Superinfektion als Komplikation vor. Diese tritt auf, wenn Bakterien in die Bläschen gelangen und eine Entzündung hervorrufen. Auch das Reye-Syndrom, dies ist eine Schädigung des Gehirns sowie eine erhöhte Anzahl der Peroxisomen in der Leber, oder eine Gehirnhautentzündung (Meningitis) sowie Beschwerden an den Gelenken und Veränderungen an den Blutgefäßen werden den Varizellen zugeschrieben.

Medikamente

In der Regel behandelt Ärzte die Symptome von Windpocken, nicht aber die Ursache. Medikamente, welche den Juckreiz stillen sowie eine kühle Umgebung sind meist die einzigen Maßnahmen, um es den Patienten so erträglich als möglich zu machen.

Immun

Wer sich gegen die Windpocken-Impfung sträubt, sollte sich die Symptome und Komplikationen genau durchlesen. Komplikationen können bei Windpocken immer auftreten, egal, wie alt der Patient ist. Sicher, wer einmal an Windpocken erkrankt war, ist lebenslang gegen Windpocken immun. Gegen Windpocken, nicht aber gegen das Varizella-Zoster-Virus, das nach Abklingen der Infektion im Körper verbleibt und lebt in den Hirnnerven oder den Nervenwurzeln vom Rückenmark. Lange Zeit bleibt das Virus inaktiv, bis es beispielsweise ein geschwächtes Immunsystem und besondere Lebensumstände aktivieren. Das aktive Virus fängt an, sich zu vermehren, nutzt den Nerv als Wanderweg zur Haut und löst Gürtelrose aus.

Zweimal impfen

Mit der Impfung kann man dem Varizella-Zoster-Virus entgegentreten. Kleinkinder erhalten zweimal die Impfung, wobei die erste Impfung eine MMRV-Impfung ist. Dies bedeutet, der Impfstoff richtet sich gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen oder Windpocken. Die zweite Impfung erfolgt vor dem zweiten Geburtstag des Kindes, spätestens wenn es 23 Monate alt ist.

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