Prävention

Windpocken sind durch Varizellen verursachte Infektionskrankheit, die aufgrund des Epidemie-Risikos meldepflichtig ist. So schreibt es das Infektionsschutzgesetz vor. Als harmlose Kinderkrankheit in der Vergangenheit abgetan weiß man heute, Windpocken können schwerwiegende Komplikationen auslösen. Seit 2004 gibt die Ständige Impfkommission STIKO Empfehlungen für die Windpocken-Impfung heraus. Ein Kombinations-Impfstoff ist seit 2006 vorhanden, die sogenannte MMRV-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen oder Windpocken.

Ansteckung

Varizellen ist die Bezeichnung für das Varizella-Zoster-Virus, das hochansteckend ist. Dieses Virus hat die Eigenschaft, auch nach Abklingen der Windpocken-Infektion im Körper des Patienten zu verbleiben. Dort ist es lange Zeit inaktiv und wartet in den Nervenwurzeln vom Rückenmark oder den Hirnnerven auf den Moment, in dem es sich aktiviert und Gürtelrose auslöst. Dieser Vorgang kommt meist vor, wenn die körpereigenen Abwehrkräfte geschwächt sind oder der Betroffene ein höheres Lebensalter erreicht. Bestimmte Lebensumstände sowie ein Trauma begünstigen die Aktivierung des Varizella-Zoster-Virus.

Entwicklung

Bevor es die Windpocken-Impfung gab, also vor 2004, kam es in Deutschland zu mehr als 750.000 neuen Windpocken-Erkrankungen. Dies beweist die Tatsache, dass mehr als 95 Prozent der Erwachsenen Windpocken überstanden haben und die Hinweise darauf im Blut zu finden sind.

STIKO

Auch wenn Eltern einen vollen Terminplaner haben, die von der STIKO empfohlenen Impfungen sollten sie auf keinen Fall versäumen. Es sind nur zwei Impfungen notwendig, um eine Grundimmunisierung zu erreichen. Die erste Impfung erfolgt etwa zeitgleich mit der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Der neue MMRV-Impfstoff schützt gegen die genannten Erkrankungen sowie gegen Varizellen, welche Windpocken auslösen. Mit der zweiten Impfung ist das Kind durch die Grundimmunisierung vor diesen Infektionen geschützt.

Krankheit

Jede Krankheit hat ihre Risiken, was auch bei Windpocken der Fall ist. Die Infektion verläuft bei Kindern in der Regel harmlos und ist nach zwei Wochen vorbei, doch es kann auch zu Komplikationen kommen. Sind Kleinkinder von der Krankheit betroffen, kratzen sie sich gerne die Bläschen auf, um den Juckreiz zu vertreiben. Die klare Flüssigkeit in den Bläschen bringen sie mit ihren Händen auf die Oberflächen von Stühlen oder ihren Spielsachen und erzeugen damit einen Ansteckungsherd, der als Schmierinfektion bekannt ist.

Bläschen

Sind die Bläschen aufgekratzt, können Bakterien eindringen, was zu Entzündungen führt. In schweren Fällen kann es zu einer Lungenentzündung kommen, der sogenannten Varizellenpneumonie. Diese kann tödlich sein. Auch eine Gehirnentzündung gehört zu den Symptomen schwerer Krankheitsverläufe.

Viren

Um diese Komplikationen von vornherein auszuschließen, gibt es die Windpocken-Impfung. Damit ist das eigene Kind vor den Viren geschützt, aber auch die Kinder, mit denen das Kind im Kindergarten oder in der Kita zusammen ist.

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